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20. April 2024 - Ausflug der CI-SHG Hanau nach Gelnhausen

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Nach wochenlanger Planung und Erkundungen vor Ort war es am 20.04. soweit und es trafen sich in Gelnhausen am „Obermarkt" 11 SHG-Mitglieder, die von der Stadtführerin, Frau König herzlich begrüßt wurden. Entgegen dem Wetter am Freitag hatte Petrus ein Einsehen und es war ein kühler, aber sogar meist sonniger Tag. Zu Beginn der Führung wurde erst etwas aus der Entstehungsgeschichte Gelnhausens durch den damaligen Kaiser Friedrich I, Barbarossa erzählt und warum gerade hier er seine Kaiserpfalz und die Stadt bauen ließ. Es war der Kreuzungspunkt der Handelsstraßen von Leipzig nach Frankfurt und von Hamburg nach München und Italien. Anhand eines sehr schönen Bronzemodells erläuterte sie die Entstehung und das Wachstum der Stadt, bevor wir dann zum eigentlichen Stadtrundgang aufbrachen.

Es sind oft die Kleinigkeiten, die dem normalen Besucher glatt entgehen, die aber für die damalige Zeit wesentliche Knackpunkte waren, wie der Engpass in der Töpfergasse, die nur als „Einbahnstraße" genutzt werden konnte und am Ostende einen dicken Stein im Haussockel hat, den „Stein des Anstoßes". Wessen Wagen nicht daran vorbei kam, konnte nicht weiterfahren. Auch die Inschrift unter dem Dach bezeugt diese Engstelle.

Wir konnte aber alle ohne Probleme durch die Töpfergasse gehen und gelangten bald zum Wahrzeichen von Gelnhausen, der Marienkirche. Sie hat eine sehr wechselvolle Geschichte, sowohl was die Bauzeit und den Baustil als auch durch die Reformation, die erst relativ spät eingeführt wurde. Dadurch sind aber viele wertvolle Einrichtungen in der Kirche erhalten geblieben, die sonst durch die Bilderstürmer vernichtet worden wären. So ist der Lettner, sind der Hauptaltar, die Seitenaltäre und im Ostchor der „Chorherrenaltar noch vorhanden. – Wie streng früher die Sitten waren, zeigte uns die Führerin auch am so genannten „Hochzeitsportal". Es durfte erst die Ehe in der Kirche abgesegnet werden, wenn vor dem Portal praktisch die standesamtliche Trauung verhandelt und beschlossen war. Die jetzige Marienkirche war anstelle einer kleinen Kapelle errichtet worden und im Laufe der Zeit, nicht wie sonst üblich, von Ost nach West, sondern nach Osten hin gebaut worden, darum sind die ältesten Bauteile noch im romanischen Stil, später im frühgotischen bis hochgotischen Stil errichtet worden.

Von der Marienkirche haben wir dann einen Abstecher in den dunkelsten Teil der Geschichte von Gelnhausen gemacht, die Besichtigung des „Hexenturms". Er wurde ursprünglich errichtet als Wehrturm, darum hatte er ebenerdig keinen Zugang durch die 3-Meter dicken Mauern und wurde unten als Pulverlager verwendet. In der Zeit der Hexenprozesse wurde das Pulverlager als Verließ für die Beschuldigten verwendet. Es ist ein Trauerspiel, wie viel brutale Fantasie die Menschen damals aufgewendet haben. Neid, Missgunst und Habgier, auch religiöser Fanatismus waren Gründe, Nachbarn oder Andere zu denunzieren, die danach keinerlei Chance hatten, lebend die Tortur zu überstehen. Da war es besser, im Verließ zu sterben als später auf dem Scheiterhaufen verbannt zu werden.

Am Hexenturm ist eine Gedenktafel für einige Opfer angebracht, stellvertretend für all die Unbekannten. Heute kann man über eine Außentreppe in den Hexenturm und bis auf die Wehrplattform, von der aus die Verteidiger auf die Angreifer schießen konnten. Für uns bot sich eine schöne Aussicht über Gelnhausens Altstadt im Norden und bis zur Pfalz im Süden, aber immer nur in sehr engem Winkel, wie es die Schießscharten zugelassen haben.

Nach dem Hexenturm ging es zu einem wesentlich erfreulicheren Punkt der Führung, zum Philipp-Reis-Museum. Er ist in Gelnhausen geboren und hat den Urtyp des Telefons erfun-den, das allerdings nur in einer Richtung nutzbar war, Gespräche zwischen zwei Personen waren noch nicht möglich. Hier erklärte uns Frau König, wie das Gehör funktioniert anhand eines großen Modells, bevor wie dann auch in das begehbare Ohr einsteigen konnten.

Mit verschiedenen Versuchen zeigte sie uns auch, wie unterschiedlich gut verschiedene Materialien Schall leiten und wie gut bei manchen Tieren das Gehör ist, z.B. bei den Walen, die über 1000 km unter Wasser mit ihren Artgenossen kommunizieren können. Mit dem begehbaren Ohr ist ein Modell gebaut worden, das einem Menschen entsprechen würde von 160 Meter Größe. Hinter der Ohrmuschel sieht man dann das Trommelfell, an dem die Gehörknöchelchen – Hammer – Amboss – Steigbügel – die Verbindung zum ovalen Fenster vor der Hörschnecke gezeigt werden. Bewegt man das Trommelfell, werden die Schwingungen zur Hörschnecke übertragen und an einem stilisierten Hörnerv sieht man durch LED-Leuchten die in der Schnecke umgewandelten Schallwellen als elektrische Impulse zum Gehirn laufen. Die Darstellungen sind für Normalhörende sehr interessant und auch wir, die durch den Hörverlust mit dem Thema vertraut sind, haben einen neuen Eindruck von der Komplexität des Hörens gewonnen.

Nach dem Besuch im Museum ging es in eine Pizzeria, damit auch der Magen etwas zu tun bekam. Unserer Stadtführerin ganz herzlichen Dank, da sie uns einen wunderschönen Nachmittag bereitet und sogar für gutes Wetter gesorgt hatte während der gesamten Führung.

Karl-Wolfgang Kaiser
April 2024 

„Runder Tisch Gebärdensprache in Hessen“ traf sich zur Auftaktveranstaltung

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Heute Abend traft sich auf Einladung von und unter aktiver Moderation durch Dirk Bamberger (MdL des Hessischen Landtags) eine Gruppe von Engagierten mit dem Ziel die Deutsche Gebärdensprache im Alltag in Hessen stärker zu verankern. Das Treffen, das in den Räumen des Café Sinn & Wandel in Frankfurt stattfand, war geprägt durch den offenen Austausch aller eingeladenen Teilnehmenden, seien es Hörgeschädigte, die gebärden- oder lautsprachlich sozialisiert sind, oder Hörende, die mit und für Hörgeschädigte und Taubblinde tätig werden, sei es in der Beratung oder im Dolmetschen von Gebärdensprache und Lormen.

Ziel war es, sowohl die „Herausforderungen von nicht-hörenden Personen" herauszuarbeiten, den Stand der Gebärdensprache in Hessen zu diskutieren, als auch Ziele und Zukunft des Runden Tisches zu vereinbaren.

Als Vertreter des CIV HRM e.V. war ich zum Runden Tisch eingeladen. Während unser Verband vordergründig lautsprachlich orientiert ist, stehen wir dem Thema Gebärdensprache SEHR offen gegenüber, denn viele unserer Mitglieder sind in beiden Welten zuhause, so dass wir uns aktiv in diesen Diskurs einbringen konnten. Naturgemäß gibt es thematische Unterschiede, die aber gleichrangig betrachtet und diskutiert wurden. Die Teilnehmenden verabschiedeten einen Plan, welche Schwerpunktthemen der Runde Tisch in den nächsten Jahren in Angriff nehmen wird. Es sind dies neben dem Gehörlosengeld in Hessen, die Themen Teilhabe, DGS und Dolmetschen als zentrale Themen, ebenso wie das Langfristziel Gebärdensprache in Hessen als Wahlfach anzubieten.

Für den CIV HRM e.V. war mir wichtig, auch Akzente der lautsprachlich orientierten Hörgeschädigten einzubringen, die wir gleichrangig diskutierten und idealerweise gemeinsam voranbringen wollen. Eines unserer Kernthemen dabei wird sein, die zukünftige Gewährung des Gehörlosengeldes ab einem GdB 80 und Merkzeichen GL umzusetzen. Wir hoffen dabei sehr, dass die Regierungskoalition dies vor 2026 in Angriff nimmt, bevor formal eine Novelle des Landesgehörlosengeldgesetzes (LGlGG) notwendig wird.

Also CDU und SPD: Machen ist wie wollen – nur krasser! Schluss mit Gleich taub – ungleich behandelt. JETZT!

Wir danken Dirk Bamberger und seinem Team für diese Initiative und wünschen dem Runden Tisch den allerbesten Erfolg!

Für den Vorstand
Michael Schwaninger
Vorsitzender

#taubundtrotzdemhoeren #cochleaimplantat #civhrm

CI-Netzwerk Darmstadt-Dieburg - Treffen der SHG Darmstadt am 20. April 2024

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Mit 19 Teilnehmern sehr gut besucht war unser Treffen, zu dem wir Günther Müller (Sprachheilpädagoge) begrüßen konnten. „Hörtraining im Alltag" war Thema seines überaus interessanten und äußerst informativen Vortrags.

Ausgehend von den im Gehirn gespeicherten Begrifflichkeiten wurde der Zugang zu diesen Begriffen, deren Eigenschaften und deren Weitergabe in der Kommunikation angesprochen. Am Beispiel des Leberwurstbrotes (es könnte genauso gut Schwarzwälder Kirschtorte oder der berühmte rosa Elefant sein) wurde erklärt, durch welche Signale die entsprechende Repräsentanz im Gehirn angesprochen wird, welche emotionale Bedeutungen diese haben kann und auf welche Weise wir unseren Kommunikationspartnern dies vermitteln können. Dabei spielen viele Sinne eine Rolle (z. B. das Sehen, der Geruch, der Geschmack und das Gehör u. a. m.).

Gehörte Sprache ist also nur eine von mehreren Möglichkeiten, die entsprechenden Repräsentanzen im Gehirn zu aktivieren - die bekannterweise bei hörbehinderten Menschen beeinträchtigt ist. Nach Implantation des CIs übernehmen ca. 20 Elektrodenspitzen (je nach Hersteller) in der Cochlea die Aufgabe von vorher ca. 3000 afferenten Haarsinneszellen, das Gehörte mit Hilfe elektrischer Impulse an die entsprechende Repräsentanz im Gehirn zu adressieren. Der Sinneseindruck des Gehörten wird also quasi neu „codiert" und es bedarf der Übung, die notwendigen Routinen zu erlernen. - Diese Sichtweise war für uns neu.

Wir bekamen Tipps, wie wir Übungen gestalten können, die auf unsere Probleme zugeschnitten sind. Hier wurde ein ganzheitliches Vorgehen empfohlen und insbesondere darauf hingewiesen, bei Übungen laut zu sprechen und damit die gespeicherten Wortmuster für den Lernprozess zu nutzen. Nicht zuletzt versuchten wir uns beim Erkennen von verschiedenen Geräuschen und im Richtungshören!

In dieser kurzen schriftlichen Zusammenfassung des Vortrags kommen natürlich viele Beispiele, praktische Übungen und heitere Episoden nicht zum Ausdruck! - Es war ein Vortrag, der uns wertvolle Informationen vermittelte.

Zum besseren Verständnis untereinander sorgte unsere Ringschleife, die wir vor jedem Treffen im Raum auslegen.

April 2024
Annette Rausch-Müller
CI-Netzwerk Darmstadt-Dieburg, SHG Darmstadt 

Am 4. Mai, sei dabei!

JHV

Mitgliederversammlung und Infoveranstaltung des CIV HRM e.V.

Liebe Freundinnen und Freunde, liebe Mitglieder des CIV HRM e.V.,

am 4.5.2024 findet im CIC Friedberg unsere jährliche Mitgliederversammlung samt Infoveranstaltung statt, für die auch Gäste herzlich willkommen sind.

Wir starten um 13 Uhr mit der Mitgliederversammlung. Nach einer Pause freuen wir uns, dass die drei CI-Firmen Advanced Bionics, Cochlear und MedEl uns über Innovationen ihres Hauses informieren und Herr Haschker, als Geschäftsführer uns das CIC Rhein-Main aus seiner Perspektive vorstellen wird.

Für gelingende Kommunikation haben wir Schriftdolmetscher engagiert, für das leibliche Wohl ist gesorgt. Um Anmeldung wird gebeten. Spenden sind herzlich willkommen!

Im Anhang finden Sie die Einladung und das Formular für die Anmeldung. Wir freuen uns auf ein Wiedersehen und WIEDERhören!

Für den Vorstand des CIV HRM e.V.

Michael Schwaninger

Hügelstraße 6

61231 Bad Nauheim

schwaninger@civhrm.de 

15 Jahre Cochlea Implantat Selbsthilfegruppe Südwestfalen

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Auf Einladung von Ricarda Wagner machten wir uns von der CI-SHG-Frankfurt im CIV HRM e.V. auf den Weg nach Kreuztal/ Siegen, um am 02. März 2024 in der „Weißen Villa" in Dreslers Park in Kreuztal gemeinsam das 15jährige Jubiläum zu feiern.

Von 14.00 – 18.00 Uhr fand ein besonderes Programm mit hochkarätigen Referenten in der schönen „Weißen Villa" statt – ein wirklich tolles Ambiente!

Pünktlich um 14.00 Uhr begrüßte Ricarda Wagner, Leiterin der CI-Selbsthilfegruppe Südwestfalen, die zahlreichen Gäste, darunter auch die Firmenvertreter: Fa. Hören & Verstehen Brandes, Fa. Humantechnik, Fa. Phonak, Fa. Cochlear, Fa. MedEl, Fa. Advanced Bionics. Außerdem begrüßte sie den Moderator der Vortragsreihe Dr. G.-D.- Rämsch.

Den ersten Vortrag hielt Prof. Dr.med. Thomas Lenarz, MH Hannover, zum Thema: „Cochlea-Implantate: von den Anfängen in die Zukunft der Hörrehabilitation".

Anschließend referierte Prof. Dr.med. Jonas J.-H. Park vom St. Josefs Hospital Hagen zum Thema: „Aktuelles bei implantierbaren Hörsystemen".

Dr.med. Elmar Spyra von der Median Klinik am Burggraben in Bad Salzuflen ergänzte sehr interessant zum Thema: „Dabei sein ist nicht immer alles…."

Im Anschluss gab es eine Pause, in welcher wir uns ausgiebig austauschen und stärken konnten, an einem Büffet mit Kaffee, Tee, Getränken, Kuchen und sehr leckeren belegten Brötchen. Auch die Ausstellung der Firmen konnte im Untergeschoß besucht werden.

Nach der Pause ging es weiter mit einem Vortrag von Audiotherapeut Peter Dieler aus der Median Klinik am Burggraben, Bad Salzuflen, zum Thema:" Audiotherapie – leichter mit schwierigen Hörsituationen umgehen!"

Als letzter Vortrag folgte Marion Hölterhoff, 1. Vorsitzende des CIV NRW e.V., zum Thema: „Selbsthilfe als wichtiger Baustein der Hörimplantat Versorgung".

Zum Ende der Veranstaltung gab es zahlreiche Geschenke und Blumen für Ricarda, die sich bereits im Vorfeld der Jubiläumsfeier sehr viel Mühe mit der Organisation gemacht hatte und tolle Unterstützung bei den Mitstreiter*innen ihrer CI-SHG fand, allen voran Klaus Büdenbender.

Ich hatte ebenfalls die Gelegenheit, Ricarda mit einem Präsentkorb der CI-SHG-Frankfurt im CIV HRM e.V. für die Einladung und ihre mit viel Einsatz geleistete Arbeit zu danken, sowie daran zu erinnern, dass wir beide uns genau vor 15 Jahren in Bad Hersfeld zu einem DCIG–Leiter-Seminar mit Hanna und Franz Hermann kennengelernt hatten – es war nicht ohne Emotionen!

Ingrid Kratz

Fotos: „CIV NRW e.V./Peter Hölterhoff 

Einladung zum 1. CI – Treff Marburg

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Am 16.03.2024 findet das erste Treffen des neu gegründeten „CI-Treff Marburg" statt. Svenja Sauerwald und Claudia Burk laden die CI-Träger*innen sowie Angehörige und Interessierte, in und um Marburg, zu einem ersten Kennenlernen ein.

Das Treffen findet am Samstag, den 16.03.2024, um 15.00 Uhr im UKGM Marburg (Lahnberge), Baldingerstraße, 35043 Marburg statt.

Wer Lust auf einen Austausch, gemeinsame Unternehmungen und neue Erfahrungen hat, ist hier genau richtig.

Sie brauchen weitere Informationen oder möchten sich anmelden? Schreiben Sie uns eine E-Mail an:

ci-treff-marburg@web.de

Wir freuen uns auf einen schönen Nachmittag! 

CI-Netzwerk Darmstadt-Dieburg - Treffen der SHG Darmstadt…

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  • Besuch einer Theaterprobe im Darmstädter Staatstheater mit der Möglichkeit, die Ringschleife auszutesten.
  • Workshop: Hörtraining zu Hause! Wie stelle ich es an? Welche Hilfsmittel oder Medien kann ich verwenden? – Hierzu ist ein Referent eingeladen.
  • Workshop: Wie gehen unsere Angehörigen mit unserer Schwerhörigkeit/Taubheit um? Treffen mit Betroffenen und Angehörigen.

Danach hatten wir im persönlichen Gespräch einen intensiven Austausch über aktuelle Fragestellungen wie Technik, bevorstehende CI-Versorgungen sowie die damit verbundene Nachsorge bzw. Reha. Gerade die neuen Teilnehmerinnen konnten hier sehr von den Beiträgen und Informationen der anwesenden erfahrenen CI-Trägerinnen und Trägern profitieren.

Nicht zuletzt wurde das Gesprächsangebot abgerundet durch den leckeren Kuchen und die Muffins, die zwei Teilnehmerinnen mitbrachten. Zum besseren Verständnis untereinander sorgt unsere Ringschleife, die wir vor jedem Treffen im Raum auslegen. – So konnten wir in netter und lockerer Runde einen angenehmen und informativen Nachmittag verbringen.

Februar 2024
Annette Rausch-Müller
CI-Netzwerk Darmstadt-Dieburg, SHG Darmstadt 

Bericht zu meinem Gastvortrag an der Hochschule Bielefeld im Fachbereich Sozialwesen.

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Ein reger Austausch mit Studierenden des Seminars „Unterstützung von Menschen mit Hörbeeinträchtigung als Aufgabe Sozialer Arbeit"

Bereits im Herbst 2023 fragte mich Dr. Sascha Roder, den ich bereits seit 2010 von verschiedenen Events, Musik - und Chorprojekten kenne, ob ich mir vorstellen könnte, einen Gastvortrag an der Hochschule Bielefeld bei seinen Studierenden über meine persönliche Erfahrung mit der Hörschädigung, sowie meiner langjährigen Selbsthilfetätigkeit halten zu können.

Sehr gerne willigte ich ein, besonders deshalb, weil mich die Atmosphäre unter Studierenden interessierte!

Am 05.12.23 war es nun so weit, der Termin war gegen 16 – 17.30 Uhr angesetzt. Ein besonderer Dank gilt hier meinem Ehemann, der sich bereit erklärte, an diesem Tag unter äußerst schlechten Wetterbedingungen zu fahren, immerhin mehr als 300 km!

Dr. Sascha Roder holte uns im Eingangsbereich der Hochschule ab und gemeinsam gingen wir zum Seminarraum, wo sich auch schon ca. 25 interessierte Studierende eingefunden hatten.

Dr. Sascha Roder begrüßte alle recht herzlich, stellte mich vor und sprach einführende Worte zu unserer langjährigen Zusammenarbeit.

Auf Wunsch berichtete ich über meine Erfahrung mit der Hörschädigung, die mit 37 Jahren durch einen Hörsturz begann, nachdem ich bis dahin gut gehört hatte, in verschiedenen Chören mit öffentlichen Auftritten gesungen hatte, meine Schulzeit völlig unauffällig, was das Hören anging, absolvierte, sowie mein Examen als Kinderkrankenschwester machte.

Ein bedeutender Einschnitt war dieser erste Hörsturz in Kombination mit stark ausgeprägtem Tinnitus nach einem anstrengenden Dienst im Krankenhaus! Es folgten mehrere Hörstürze beidseitig in den darauffolgenden 13 Jahren. Ich erlebte eine wahre Odyssee – keine Therapie konnte mir helfen, der Leidensdruck war immens! Ich bekam volldigitale Hörgeräte, die mir aber leider nach 13 Jahren kein ausreichendes Sprachverstehen mehr ermöglichten. Nach langer Recherche entschied ich mich endlich zur Cochlea–Implantation. Es war die beste Entscheidung, die ich habe treffen können!

Fragen der Studierenden an mich: Wie erlebte ich die Versorgung mit zunächst einem, dann einem zweiten Cochlea Implantat? Wie waren die Schritte zu einem Sprachverstehen und später zu einem Musikverstehen?

Schon nach kurzer Zeit der Erstanpassungen durch Audiologen und intensiven Übens in speziellen Trainingseinheiten durch Logopäden und Audiotherapeuten, insbesondere durch eine fünfwöchige stationäre Reha, erreichte ich ein gutes Sprachverstehen. Üben von Vokalen und Konsonanten, Einsilber und ähnlich klingende Einsilber, vorgelesene Texte Satz für Satz nachsprechen (Speech Tracking), Hören und Verstehen in Ruhe und in geräuschvoller Umgebung (Foyer, Lokal, Kirche Konzerthalle), Das Richtungshören/räumliches Hören – wurde erst gut mit zwei CI's!

Das Musikverstehen mit nur einem CI war noch schlecht. Mit zwei CI's zu hören, brachte für mich den Durchbruch zum Musikhören – allerdings nach Jahren des intensiven Trainings mit von mir bekannten Musikstücken aus meiner Zeit des guten Hörens. Aufgeben kam für mich nicht in Frage!

Und so entstanden dann zusammen mit Dr. Sascha Roder, der einen guten Kontakt zu den Musikern der Oper Frankfurt und der Musikhochschule hatte, unsere vielfältigen Musikprojekte, Tanz -, Percussion- und inklusiven Chorprojekte.

Fragen der Studierenden an mich: Wie hört es sich an mit CI?

Anfangs blechern, nach Computerstimme, wie Micky-Maus, ein gewisser Nachhall, was sich aber nach jeder neuen Sprachprozessor – Einstellung durch den Audiologen verbesserte. Nach einiger Zeit hörte es sich ganz normal an.

Fragen der Studierenden an mich: Warum arbeite ich in der Selbsthilfe? Was sind die wichtigsten persönlichen Beweggründe gewesen, um andere Menschen zu beraten?

Ich habe mich für die Arbeit in der Selbsthilfe entschieden, weil ich etwas zurückgeben wollte, da ich vor meiner Implantation Menschen mit CI kennengelernt hatte, die mir sehr hilfreich bei meiner Entscheidungsfindung zur Seite standen.

Entscheidend ist für mich dabei auch, Fragen angehender CI-Kandidaten zu beantworten, ihnen Zweifel und Ängste zu nehmen, indem ich ihnen von meinen eigenen, ähnlichen Erfahrungen berichte. Bei nur einseitig ertaubten Menschenorganisiere ich Treffen mit Menschen, die bereits über ihre ganz speziellen Erfahrungen und Trainings nach einseitiger CI-OP berichten können. Auch die Öffentlichkeitsarbeit spielt hier für mich eine große Rolle, wie z.B. Infostände am CI-Tag, am SHG-Tag im Römer und am Hörtag an der HNO-Universitätsklinik Frankfurt am Main.

Fragen der Studierenden an mich: Wohin entwickelt sich aus meiner Sicht die Selbsthilfe für hörbeeinträchtigte Menschen, insbesondere für die junge Selbsthilfe, Versorgung von Kindern? Spielt dies eine zunehmende Rolle oder nicht?

Ja! Die junge Selbsthilfe Deaf Ohr Alive (DOA) ist sehr aktiv, auch besonders auf Social Media. Taube Ohren, die trotzdem hören…. sie sind durch Spaß geformt, leiten Blogwerkstätten, organisieren Events und Seminare und treffen sich spontan in Lokalen und Kneipen, um Spaß zu haben und sich auszutauschen.

Die Erwachsenen Selbsthilfe, darunter Berufstätige und nicht mehr Berufstätige, organisieren Stammtische, CI-Cafe's, Hörtrainings, Exkursionen, um die Kommunikation zu fördern und Öffentlichkeitsarbeit mit viel Beratungsbedarf.

Für die CI-Kinder gibt es eigenständige Eltern-Kind-Gruppen wie die „Kleinen Lauscher" und die Elternvereinigung hörgeschädigter Kinder in Hessen e.V. Das „CIC Cochlear Implant Centrum Rhein-Main" engagiert sich seit sehr vielen Jahren intensiv für die Hör- und Sprachförderung für Kinder.

Wichtig ist für mich, dass sich die Selbsthilfe mit neuen Ideen, vielleicht einem neuen Stil, aber weiterhin mit viel Engagement und Empathie weiterentwickelt.

Eine Studentin berichtete über eigene Hörstürze und ihr großes Interesse an der Hörproblematik! Sie möchte sich später diesbezüglich in sozial-pädagogischer Hinsicht beruflich orientieren. Sie äußerte, durch meinen Vortrag erfahren zu haben, dass es auch dann, wenn Hörgeräte nicht mehr ausreichen, noch Hilfe durch das CI gibt und diese Erkenntnis habe sie enorm beruhigt.

Januar 2024
Ingrid Kratz 

Die Studierenden an der Hochschule Bielefeld haben sich in dem Seminar „Unterstützung von Menschen mit Hörbeeinträchtigung als Aufgabe Sozialer Arbeit“ intensiv mit Fragen zu ein- und beidseitigen Höreinschränkungen bei Spät-Schwerhörigen und Spät-Ertaubten, der Versorgung mit einem Cochlea-Implantat und den damit einhergehenden ethischen Aspekten wie auch konkreten Fragen zur beruflichen und sozialen Teilhabe beschäftigt. Die Seminarsitzung zu „Selbsthilfe-gruppen“ wurde bis zu dem Gastvortrag von Ingrid Kratz nur kurz angeschnitten, denn der Schwerpunkt bei diesem wichtigen Thema sollte auf den praxisbezogenen Austausch mit einem langjährigen Profi gelegt werden.
Es zeigte sich bereits nach kurzer Zeit, wie besonders die Geschichte und die Erlebnisse von Ingrid Kratz sind. Die Studierenden zeigten sich sichtlich beindruckt, besonders über das Durchstehen und die allmähliche Akzeptanz einer Höreinschränkungen über viele Jahre. Das Teilhaben an den vielfältigen Stationen mit Rückzugstendenzen durch die zunehmende verschlechternde Hörleistung, das Einlassen auf die erste und dann später zweite Versorgung mit einem Cochlea-Implantat sowie die vielfältigen Erfahrungen in der Selbsthilfearbeit verdeutlichte den angehenden Sozial-arbeiter*innen, was sich hinter dem Thema „Unterstützung von Menschen mit Hörbeeinträchti-gung“ verbergen kann. Noch Wochen später, zum Ende des Semesters und dem Rückblick auf die inhaltlichen Facetten des Seminars betonten die Studierenden die Wichtigkeit dieses praktischen Einblicks sowie ihren Erkenntnisgewinn. So gut ich als Lehrperson auch über die Praxis und von meinen Erfahrungen im Austausch und der Arbeit mit hörbeeinträchtigten Menschen berichten kann: nichts reicht an die unmittelbaren Berichte von selbst Betroffenen heran. Keine Theorie kann so nachhaltig wirken wie das unmittelbare Erzählen von Menschen, die selbst vor einer Hörschädigung betroffen sind und ihre Eindrücke darlegen. Wir sind sehr dankbar, das Ingrid Kratz uns auf ihrer Reise durch ihre sehr persönlichen Erfahrungen mitgenommen hat.
Dr. Sascha Roder, Lehrkraft für besondere Aufgaben an der Hochschule Bielefeld.

TaubCI's im hanseatischen Silvester-Krawall

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Am Silvesterwochenende kamen vom 29.12.23 - 01.01.24 Deafies aus ganz Deutschland und sogar Österreich, Schweden und Polen zusammen – 36 an der Zahl – um gemeinsam in der Hansestadt Hamburg das neue Jahr zu begrüßen.

Eins vorweg: Langweilig wurde es uns definitiv nicht, wir hatten ein umfangreiches Programm im Angebot. Wer zwischendurch mal eine Pause machen bzw. einen Programmpunkt auslassen wollte, durfte dies natürlich tun, ganz entspannt, sodass sich alle wohlfühlen, getreu dem Motto "Alles kann, nichts muss", wie unsere Selbsthilfgruppenleiter-Coachin Vera Starke gerne betont 😊.

Am Freitag, dem ersten Tag, hatten alle TeilnehmerInnen bis 19 Uhr Zeit, um in der Jugendherberge anzukommen. Die DJH "Auf dem Stintfang" bietet einen tollen Blick auf die Landungsbrücken, sowohl von der Terrasse aus als auch von innen durch die großen Panoramafenster. Für ein erstes Kennenlernen sind wir um 20 Uhr auf den Weihnachtsmarkt am Jungfernstieg gegangen und ließen es uns bei Bratwurst, Pizzabrötchen, Lángos und Kartoffelplätzchen schmecken... Moment, da fehlt was... Ja! Genau: Glühwein und Punsch dürfen natürlich nicht fehlen 😀. 

Am nächsten Morgen, Samstag, ließen wir uns zunächst das Frühstück schmecken, packten unsere Lunchpakete und dann ging es ab nach draußen - das Hamburger Schietwetter meinte, zumindest laut Vorhersage, dass es heute keine Lust hat... noch nicht, aber das wussten wir zu dem Zeitpunkt noch nicht, aber alles der Reihe nach: Draußen vor der Jugendherberge gaben die Gruppenleiter/Organisatoren Caro Stothut und ich, Jan Röhrig, erstmal ein kleines Briefing zum Tagesablauf - schön barrierefrei mit der FM-Anlage des CIV HRM e.V. 😉. Auf dem Plan standen eine "Schneckenjagd" durch Hamburg, anschließend das Holthusenbad, eine römisch/antik anmutende Therme und danach ein gemeinsamer Koch- und Spieleabend im Haus des Bundes der Schwerhörigen e.V. (BdS). Hier ein großes Dankeschön an den BdS e.V., dass wir dessen Räumlichkeiten nutzen durften, das war richtig Gold wert!

Einige werden sich fragen, andere wissen es vlt. schon, was es mit der "Schneckenjagd" auf sich hat. Es ist eine Schnitzeljagd, die bei uns allerdings seit der Juleica-Ausbildung 2019 zu "Schneckenjagd" umgetauft wurde, in Anlehnung einer hörSCHNECKE. Für die Schneckenjagd und andere organisatorische Aufgaben ist das Orga-Team (Caro und ich) schon einige Wochen vor dem Silvesterwochenende nach Hamburg gereist, um Route und Rätsel vor Ort auszutüfteln. Um 10 Uhr startete die erste Gruppe und begann, die Rätsel zu lösen, die immer wieder zu einem neuen Hinweis oder Rätsel führten. Die zweite Gruppe startete 10 min später, mit dem Ziel, die erste Gruppe einzuholen. Die Route führte von der Jugendherberge über den Michel, die Binnenalster, die Speicherstadt bis hin zur Elbphilharmonie. Dann sollte es eigentlich noch durch den alten Elbtunnel auf die andere Seite der Elbe zum "Viewing Point" gehen, das haben wir dann abgekürzt, da das Hamburger Schietwetter mitten in der Schneckenjagd der Meinung war, uns zu ärgern... haha, wen wundert's? Auch wenn Gruppe 2 Gruppe 1 eingeholt hatte: Belohnung gab es an der Jugendherberge trotzdem für alle: Schnecken! Nein, keine Tier-Schnecken, sondern Pizzaschnecken, mhmm!

Durchgefroren von der Schneckenjagd konnten wir im Holthusenbad wieder entspannt auftauen. Mit Deafis ins Schwimmbad zu gehen, ist immer wieder ein tolles Erlebnis: Da wir alle unsere Hörsysteme im Wasser nicht tragen können, unterhalten wir uns entweder in Gebärden oder lesen vom Mund ab, was der/die andere sagt. Und selbst wenn das mal nicht klappen sollte, sind wir alle so feinfühlig, dass wir uns auch ohne Worte sehr gut verstehen. Und überhaupt: Man muss ja nicht nonstop quatschen, das machen wir eh schon, wenn wir unsere Hörsysteme anhaben. Um einfach mal entspannt im Whirlpool zu liegen oder für Kaltwasser-Challenges braucht man keine Worte: Man schaut sich gegenseitig an und versteht sich, so einfach ist das, denn mit "Schwerhörigen passieren Dinge, die mit Normalhörenden nicht passieren", um Gesa Temmelmann zu zitieren 😊.

Nächstes Tageshighlight war der gemeinsame Koch- und Spieleabend im Haus des BdS e.V.. Bereits vorab haben wir Gruppen eingeteilt, die für das Kochen, Tischdecken und Dekorieren zuständig waren. Das hat super geklappt, alle haben mit angepackt, sodass wir ein tolles Menü gezaubert haben! Im weiteren Verlauf des Abends, wurden Kartentricks gezeigt, getanzt, gespielt oder einfach schön gequatscht. Das Haus war groß genug, sodass man sich aussuchen konnte, ob man gerade lieber in ein etwas ruhigeres Zimmer zum Quatschen und Spielen oder zum Tanzen und Party machen geht. Ein rundum gelungener Abend, der bis in die frühen Morgenstunden ging, zumindest für den harten Kern 😀, der dann immer noch ein paar Tanzschritte auf die Reihe bekam.

Am Sonntagvormittag gab es einen Putztrupp aus fünf TeilnehmerInnen, die sich bereit erklärt haben, das Chaos vom Vorabend im Haus des BdS aufzuräumen, das hat sehr gut funktioniert! Viele Hände, schnelles Ende😉. Die restlichen TeilnehmerInnen hatten den Sonntagvormittag bis Mittag Zeit zur freien Verfügung und konnten tun oder lassen, was sie wollten: Einige haben Rätsel im Escape-Room auf dem Schiff "Cap San Diego" gelöst, eine Stadtrundfahrt im roten Doppeldeckerbus gab es auch im Angebot. Viele entschieden sich dafür, gemütlich in ein Café zu gehen oder im Foyer der DJH auf einem Fat-Boy-Sitzsack zu chillen. Der Sonntagvormittag bzw. Mittag war also ein wenig wie die Ruhe vor dem Sturm: Nachmittags ging es mit Discolicht und -musik auf die Eislaufbahn im Park "Planten un Blomen". Ein paar Amateur-Akrobatik-Einlagen, die fleißig per Video dokumentiert wurden, konnten wir verletzungsfrei aufführen und hatten eine Menge Spaß dabei! 

Ein für mich persönliches Highlight war die anschließende Hafenrundfahrt in einer Barkasse (das ist ein Boot/Schiff), die wir komplett für uns allein gebucht hatten. Der Kapitän begrüßte uns alle an Bord und schon bald ging es los, Hamburg bei Nacht vom Wasser aus zu bestaunen. Wir hatten die Möglichkeit, die Bordanlage via Bluetooth mit einem Handy zu verbinden, um eigene Musik zu hören. Da war ich zunächst skeptisch, ob das eine so gute Idee ist, da der Schiffsmotor schon sehr laut war. Nach ein paar Minuten probierten wir es dennoch aus: Alle waren begeistert und unsere Sightseeing-Hafenrundfahrt mutierte zur "geilsten" Party-Hafenrundfahrt, wie mir ein einheimischer, hamburger Teilnehmer mit strahlenden Augen im Nachhinein verkündete, denn er habe schon viele Hafenrundfahrten erlebt, aber dies sei mit Abstand die Beste gewesen 😊. Richtig cool war auch, dass man die Liedtexte auf dem Handy mitlesen konnte, sodass diejenigen, die ein Lied nicht kannten, trotzdem mitsingen und viel Spaß haben konnten!

Nach der Party-Hafenrundfahrt tickten die letzten Stunden des Jahres 2023, die nutzten wir für ein entspanntes Abendessen in einer Pizzeria. Danach ging es gegen 22:00 zurück zur Jugendherberge: Der Weg war ziemlich abenteuerlich. Wir wussten zwar, dass viele Menschen das Feuerwerk an den Landungsbrücken bestaunen wollen, dort, wo auch unsere Jugendherberge war. Aber dass es SOOOO viele Menschen sind, hätte ich nicht gedacht. Die U-Bahnen waren brechend voll, nun ja, so etwas erlebt man vlt. auch mal, wenn es ein bedeutendes Fußballspiel gibt. Aber dann: Der gesamte Stintfang-Hügel (auf dem unsere DJH "auf dem Stintfang" steht), war voller Menschen. Es sah aus, als ob der Hügel selbst nur aus Menschen besteht, es war schon ein sehr krasser Anblick. Zunächst wussten wir nicht, wie wir zu unserer Jugendherberge kommen sollten. Dazu sind wir erstmal um den halben Hügel außen herumgelaufen, bis wir zur Parkplatzeinfahrt der DJH kamen, dort waren zum Glück nur wenige Menschen und auch Polizei, die alles absicherte.

In der Jugendherberge konnten wir TaubCI s von der bereits erwähnten Terrasse und durch die großen Panoramafenster um Mitternacht das große Feuerwerk-Krawall bestaunen und gemeinsam auf das neue Jahr anstoßen! Richtig genial war, dass die Bar der Jugendherberge und ein DJ mit Discotanzfläche noch bis lange nach Mitternacht Cocktails machte und Musik auflegte. Das nutzten wir natürlich schön aus und ließen uns von der Musik treiben und tanzten, was das Zeug hielt.

Am Neujahrsmorgen gab es ein deftiges Katerfrühstück mit rollmops-ähnlichem Fisch und Allerlei, was gegen einen dröhnenden Schädel hilft. Gestärkt und halbwegs wach machten wir noch ein Gruppenfoto. Anschließend traten alle ihre Reise nach Hause an. Der Wunsch nach einem Silvester-Event für 2024/25 war beim Abschied unüberhörbar und ich darf schon jetzt verkünden, dass die nächste Silvester-Party im schönen Freiburg im Breisgau steigen wird. Bis dahin genießt das neue Jahr 2024 und bis bald!!

Jan Röhrig 

CI-Netzwerk Darmstadt-Dieburg - Treffen der SHG Darmstadt…

CI-Netzwerk Darmstadt-Dieburg - Treffen der SHG Darmstadt

… am 27. Januar 2024. - In großer Runde kamen wir zu unserem ersten Treffen im neuen Jahr zusammen – mit 17 Teilnehmerinnen und Teilnehmern war dieses Treffen mehr als gut besucht und wir konnten vier neue Gäste begrüßen.

Es gab einen Ausblick auf die geplanten Themen im neuen Jahr: 

  • Besuch einer Theaterprobe im Darmstädter Staatstheater mit der Möglichkeit, die Ringschleife auszutesten.
  • Workshop: Hörtraining zu Hause! Wie stelle ich es an? Welche Hilfsmittel oder Medien kann ich verwenden? – Hierzu ist ein Referent eingeladen.
  • Workshop: Wie gehen unsere Angehörigen mit unserer Schwerhörigkeit/Taubheit um? Treffen mit Betroffenen und Angehörigen.

Danach hatten wir im persönlichen Gespräch einen intensiven Austausch über aktuelle Fragestellungen wie Technik, bevorstehende CI-Versorgungen sowie die damit verbundene Nachsorge bzw. Reha. Gerade die neuen Teilnehmerinnen konnten hier sehr von den Beiträgen und Informationen der anwesenden erfahrenen CI-Trägerinnen und Trägern profitieren.

Nicht zuletzt wurde das Gesprächsangebot abgerundet durch den leckeren Kuchen und die Muffins, die zwei Teilnehmerinnen mitbrachten. Zum besseren Verständnis untereinander sorgt unsere Ringschleife, die wir vor jedem Treffen im Raum auslegen. – So konnten wir in netter und lockerer Runde einen angenehmen und informativen Nachmittag verbringen.

Februar 2024
Annette Rausch-Müller
CI-Netzwerk Darmstadt-Dieburg, SHG Darmstadt 

Gute Nachrichten: Gehörlosengeld in Hessen zukünftig ab GdB 80!

Gehorlosengeld

Mit der Einführung des Gehörlosengeldes in Hessen im Juli 2021 wurde ein zentraler Baustein der gesellschaftlichen Teilhabe von Menschen mit Hörbehinderung gesetzt, der aber einige Schönheitsfehler in sich trug. So wünschenswert das Ergebnis damals war, so strittig war ebenfalls, dass manche Menschen, die den exakt gleichen Hörstatus hatten (medizinisch taub, also gehörlos) das Gehörlosengeld erhielten, andere nicht.

Diesen Umstand haben wir sowohl im Gesetzgebungsverfahren 2021 als auch im weiteren Verlauf der Legislatur und ebenso in unseren Wahlprüfsteinen an die Parteien zur Landtagswahl 2023 immer wieder zu Gehör gebracht. Um so mehr freuen wir uns, dass im Koalitionsvertrag von CDU und SPD nunmehr verankert wurde, dass das Gehörlosengeld in Zukunft bereits bei einem Grad der Behinderung (GdB) von 80 gezahlt werden soll.

Wir hoffen nun sehr, dass die neue Regierung sich auch zeitnah nach der Vereidigung daran macht, den folgenden Punkt aus dem Koalitionsvertrag umzusetzen: „Das erfolgreiche Gesetz zur Teilhabe von Menschen mit Sinnesbehinderung (Taubblinden- und Blindengeld sowie Gehörlosengeld) wollen wir weiterentwickeln. Das Gehörlosengeld wollen wir künftig bereits ab einem Grad der Behinderung von 80 gewähren."

Also CDU und SPD: Machen ist wie wollen – nur krasser! Schluss mit: Gleich taub – ungleich behandelt JETZT!

Michael Schwaninger
Vorsitzender
CIV HRM e.V.

#taubundtrotzdemhoeren #cochleaimplantat #civhrm 

Verabschiedung von Herrn Professor Christian Desloovere

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Verabschiedung von Herrn Professor Christian Desloovere von der Universitätsklinik in Leuven

Es werden sich noch einige Mitglieder der CI-SHG aus der Anfangszeit in Frankfurt an Herrn Oberarzt Desloovere erinnern, der damals unter Professor von Ilberg 1987 die CI-Versorgung in Frankfurt mit angeschoben hat.

Er war auch Mitinitiator zur Gründung der SHG am 29.09.1989, die damals von Karin Steffens geleitet wurde. Nach jahrelanger Tätigkeit in Frankfurt ereilte Herrn Desloovere 1994 der Ruf an die Universität in Leuven, die dortige HNO-Abteilung als Professor zu leiten. Diesen Karrieresprung konnte er sich nicht entgehen lassen, er blieb aber auch danach immer in Kontakt mit der CI-Gruppe in Frankfurt und der HNO-Uniklinik.

Nach nun fast 30 Jahren stand die Emeritierung an und seine Mitarbeiter und seine Frau planten ohne sein Wissen eine Abschiedsfeier für den 29.09.23. Als Überraschungsgäste wollte man auch einige ehemalige Kollegen und CI-Träger aus Frankfurt dabei haben und hat den damaligen Chef, Prof. von Ilberg, seinen Kollegen Dr. Kiefer, Frau Steffens, den CIV-.HRM-Leiter Michael Schwaniger und mich als Vertreter für meine Frau als CIV-HRM-Mitgründer eingeladen.

Die Einladung erfolgte bereits im Juni. Obwohl es eine sehr lange Zeit der Vorbereitung und Planung war, haben alle Beteiligten vollkommen dicht gehalten. Leider konnten nur Karin Steffens und ich kommen, die Anderen waren geschäftlich bzw. krankheitsbedingt kurzfristig verhindert.

Bis Frau Desloovere ihren Mann endlich dazu bewegen konnte, zur Abschiedsfeier mit zu kommen, ahnte er nicht, was auf ihn zukommen würde, erst als er mein Auto mit Frankkfurter Kennzeichen vor der Tür stehen sah, ahnte er Schlimmes, denn als er eintrat, fand er fast alle Mitarbeiter zu seinem Empfang im Raum, etwa 80 Personen.

Und dann auch noch Karin Steffens und mich. Er war völlig überwältigt und brauchte einige Zeit, um diese Eindrücke zu verarbeiten. – Als Andenken an Frankfurt und Erinnerung an die CI-SHG-Frankfurt habe ich eine Kiste Apfelwein, einen Bembel und 6 Gläser mitgebracht, für die sich auch seine Frau sehr bedankte, denn sie hatte sich in der Zeit in Frankfurt auch sehr mit dem Apfelwein angefreundet.

So wird das Andenken an Frankfurt auch auf diese Weise wachgehalten und wenn wieder ein Jubiläum ansteht, wird das Ehepaar Desloovere bestimmt wieder dabei sein.

Karl-Wolfgang Kaiser
CI-SHG-Frankfurt
Oktober 2023 

Wir trauern um Wolfgang Kutsche

Mit tief empfundener Trauer nehmen wir Abschied von unserem ehemaligen Leiter der CI-SHG-Mittelhessen und langjährigen Kassenwart des Cochlear Implant Verbands Hessen-Rhein-Main e.V. 

Wolfgang Kutsche trat nach erfolgreicher CI-Versorgung 2009 in den CIV HRM e.V. ein und fand sehr schnell Freude daran, sich für andere hier zu engagieren. So übernahm er zunächst die Leitung der CI-SHG-Mittelhessen und stellte sich alsbald für das Amt des Kassenwartes zur Verfügung, das er mit der ihm eigenen Genauigkeit und Hingabe ausfüllte. Auf Wolfgang konnten wir uns als Vorstand des CIV HRM e.V. immer verlassen. Er hatte die Zahlen und Zahlungen stets unter Kontrolle und bekam auf jeder unserer Mitgliederversammlungen nicht nur eine einstimmige Entlastung, sondern jeweils auch ein besonderes Lob von unseren Kassenprüfern.

Neben diesen Formalien, die für einen Verein natürlich wichtig sind, war Wolfgang Kutsche vor allem ein sehr feiner Mensch, ein guter Zuhörer, fest und bestimmt in seinen Werten und für uns alle ein guter Freund, mit dem es Freude machte, sich auszutauschen und über Gott und die Welt zu philosophieren.

In den Stunden des Abschiedes voll Trauer und Schmerz sind unsere Gedanken bei seiner Ehefrau Barbara und ihren Angehörigen.

Wolfgang, Du bleibst in unser aller Herzen unvergessen!

Für den Vorstand des Cochlear Implant Verbands Hessen – Rhein-Main e.V.

Michael Schwaninger
Vorsitzender 

Aktive in der CI-Selbsthilfe lernen miteinander

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- Ein Seminarwochenende des Cochlear Implant Verbandes Hessen-Rhein-Main e. V. -

Unser diesjähriges Seminar für SHG-Leiter:innen und Aktive in der CI-Selbsthilfe fand vom 15. bis zum 19. September 2023 in der Jugendherberge Tholey/Saarland statt.

Das Seminarwochenende wurde von Supervisorin und Systemischer Therapeutin Vera Starke aus Berlin geleitet. Sieben ehrenamtlich Aktive und die Seminarleiterin reisten ins Saarland und verbachten auf Einladung des CIV HRM ein arbeitsreiches, lehrreiches und stärkendes Wochenende miteinander.

Die Veranstaltung stand unter der Überschrift „In der SHG kommunizieren – gut auf eigene Kräfte achten! Wir zusammen! Ich mit mir und mit anderen!" Das Seminarprogramm sollte die Reflexion der eigenen Werte und Beweggründe für das Engagement in der Selbsthilfe ermöglichen und Kommunikationssituationen in den Selbsthilfegruppen beleuchten. Zudem sollte es die Beschäftigung mit individuellen Veränderungswünschen, Zielen und Ressourcen für neues Handeln ermöglichen.

1. Tag
Am Freitagnachmittag startete das Seminarwochenende mit Kaffee und Kuchen. Nach Kennenlernrunde und Überblick über das Programm stellten alle einen mitgebrachten, persönlich bedeutsamen Gegenstand vor. Dabei wurden eigene Prägungen und Vorlieben reflektiert und mitgeteilt. Es war ein Kennenlernen, das „Ankommen" aus dem Alltag ermöglichte und zudem Spaß machte.

Weiter ging es mit einer Sammlung von Themen und Situationen für die Supervision am nächsten Tag und mit der Klärung erster Anliegen, welche die Teilnehmenden aktuell beschäftigten. Durch die unterschiedlichen Perspektiven und Erfahrungen in der Gruppe sowie die kompetente Leitung der Referentin entstand ein fruchtbarer, bereichernder Austausch, den wir nach dem Abendessen in gemütlicher Atmosphäre fortsetzten. 

2. Tag
Am Samstag konnten wir mit Hilfe des bildhaften Reflexionstools "Zirkusarena" überlegen, wie wir uns derzeit in unserer Selbsthilfetätigkeit verortet sehen. Sehen wir uns „in Balance", „auf wackeligen Beinen", „brennen wir für etwas" oder sind wir auf Kletterpartie"? Wie begründen wir das? Ist das wunschgemäß oder möchten wir es anders? - Dies waren Fragen, die uns beschäftigten. Anschließend führte die Supervison der bereits eigebrachten Themen und Anliegen zu einer hilfreichen Sammlung von Lösungsideen, praktischen Tipps und weiterführenden Informationen aus der Gruppe.

Vor der Mittagspause erforschten wir gesellschaftliche und eigene Werte sowie ihre Bedeutung für unsere Ziele und unser Handeln in der Selbsthilfe und im persönlichen Kontext. Der „Baum der Erinnerung" rundete den Vormittag ab. Sowohl Bedingungen für unseren ehrenamtlichen Einsatz, als auch Früchte und Wurzeln, die eine erfolgreiche Arbeit begünstigen, fanden am Baum ihren Platz. Auch hier führten wieder die unterschiedlichen Erfahrungen und Blickwinkel zu erweiterten persönlichen Einsichten. 

Am Nachmittag ging es um die Einführung in das ressourcenorientierte Selbstmanagement mit den Tools des „Zürcher Ressourcen Modell" (ZRM) nach Maja Storch und Frank Krause. Diesen Workshop leitete Adriane Schmitt - teilnehmende SHG- Leiterin, Referentin und systemischer Coach. Das Selbstmanagement-Training nach ZRM will dabei unterstützen, sich über aktuelle Lebensthemen klar zu werden, Ziele zu entwickeln und eigene Ressourcen für zielrealisierendes Handeln zu aktivieren.

Im Einführungs-Workshop konnten die Teilnehmenden mit Hilfe des Unbewussten eigene zentrale Bedürfnisse fokussieren und diese vom Wunsch zu einem Haltungsziel weiterentwickeln, das als starkes Motto in eigener Sache praktisches Handeln fördert. Als Zugang wurden schönes Bildmaterial und eine Prise Humor genutzt. Eigene Körpersignale als „somatische Marker" und kraftvolle Bewegungen als Verkörperung der Herzenswünsche waren Elemente, die im Workshop erprobt wurden. Dabei wirkte die Gruppe durch die Methode des Ideenkorbs ergänzend und bereichernd. Schließlich wurde das identifizierte Ziel als zugkräftiges Motto in eigener Sache umformuliert. Motto, Bild und ein passender Körperausdruck konnten für die eigenen Veränderungsvorhaben mit nach Hause genommen werden.

Den Abend verbrachten wir mit einer kreativ-kommunikativen Mal-Aktivität, bei der sich die Teilnehmenden den anderen mit „Wahrheit oder Lüge" vorstellten. Ziel war hier, wie auch bei den anderen Bewegungsspielen oder Meditationen während des Seminars, ganz im derzeitigen Moment zu bleiben und sich nochmal von einer anderen Seite kennenzulernen. 

3. Tag
Am Sonntagvormittag öffnete Vera Starke den Kommunikations-Handwerkskoffer mit Modellen und dem Praxistransfer. Dabei beschäftigten wir uns mit unterschiedlichen Aspekten gelingender Kommunikation.

Das Senden und Empfangen von Botschaften erfolgt nach Kommunikationswissenschaftler Friedemann Schulz von Thun immer auf vier Ebenen. Weil der Sender sich auf vier Ebenen äußert - auch wenn ihm dies nicht bewusst ist - und der Empfänger diese Äußerung auf vier verschiedene Arten hören und interpretieren kann, geht Kommunikation bisweilen mit Missverständnissen einher. Mit dem „Vier- Ohren-Modell" lassen sich Störungen in der Kommunikation verstehen und klären. Bewusstere Kommunikation wird mit diesem Wissen möglich. Dies wurde an hilfreichen Fallbeispielen besonders deutlich.

Vor dem Abschluss des Seminars reflektierten wir über dieses Wochenende.
Wie kam ich hier an? Was nehme ich mit? Was hat mich berührt? Was habe ich gelernt? ...

Mit einem Präsent dankten wir Vera Starke ganz herzlich für ihre Seminarleitung, Supervision und Moderation. Wir freuen uns auf ein nächstes Seminar mit ihr!

Gestärkt - sowohl als Gemeinschaft als auch individuell - verabschiedeten wir uns voneinander. Ein herzliches Dankeschön an alle Beteiligten! 

Adriane Schmitt
CI-Treff Hessische Bergstraße 

Wahlprüfsteine Hessen - Teil 2

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Liebe Mitglieder, liebe Freundinnen und Freunde des CIV HRM e.V.,

wie am Wochenende versprochen, reichen wir heute in Sachen Wahlprüfsteine zur Landtagswahl in Hessen am 08.10.2023 die Partei noch nach, die sich erst später gemeldet hat. Somit komplettiert sich unser Bild über die Antworten der Parteien und gibt Ihnen einen umfassenden Blick auf jene Themen, die uns als Hörgeschädigte besonders betreffen.

Und wie bereits am Wochenende wiederhole ich gerne meinen Aufruf zur Wahl zu gehen. Jede Stimme zählt für Demokratie und Freiheit, SIE haben die Wahl im wahrsten Sinne des Wortes. Gerne zitiere ich an dieser Stelle unseren Bundespräsidenten, der sagt: „Wahlrecht ist Bürgerrecht. Für mich ist es in einer Demokratie die vornehmste Bürgerpflicht."

Auf WIEDERhören

Michael Schwaninger
Vorsitzender
Cochlear Implant Verband Hessen – Rhein-Main e.V. 

Wahlprüfsteine Hessen

Übersicht


Liebe Mitglieder, liebe Freundinnen und Freunde des CIV HRM e.V.,

die Landtagswahlen in Hessen rücken näher und wir möchten Sie heute in aller Transparenz darüber informieren, welche Rückläufe wir von den Parteien bekommen haben, die wir um Stellungnahmen zu unseren Wahlprüfsteinen am 25.07.2023 gebeten haben.

Die vollständigen Texte dieser Antworten finden Sie wie versprochen hier, so dass Sie sich selbst ein gutes Bild machen können, was Sie von den Parteien erwarten können, so diese denn letztlich in die Regierungsverantwortung kommen. Der Partei, die uns bisher nicht geantwortet hat, wurde mitgeteilt, dass wir dies als „Fehlanzeige" entsprechend veröffentlichen werden. Sollte es noch Nachzügler geben, melden wir diese natürlich entsprechend hier nach.

Beim Einlesen in die Antworten werden Sie sehen, dass unsere Anliegen sehr wohl gehört werden. Die Interessen der Menschen mit Hörbehinderungen spielen in den uns zentralen Themen eine immer größere Rolle, was sicher auch den über die Zeit intensivierten Aktivitäten der Selbsthilfe und ihrer Verbände zu verdanken ist. Diese Lob gebe ich gerne an unsere Selbsthilfegruppen und Engagierten im CIV HRM e.V. weiter.

Wir bedanken uns bei den Parteien für das Engagement in dieser Sache und wünschen für den 08. Oktober 2023 alles Gute und möge der Bessere gewinnen!

Ich appelliere an Sie alle, machen Sie von Ihrem Wahlrecht Gebrauch, stärken Sie die Demokratie und Freiheit in Hessen und bringen Sie sich und unsere Themen ein, sei es vor Ort, in den Städten und Gemeinden, auf kommunaler oder auf Landesebene!

Auf WIEDERhören

Michael Schwaninger

Vorsitzender
Cochlear Implant Verband Hessen – Rhein-Main e.V. 

Ein außerOHRdentlicher Urlaub

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 Das gibt's doch nicht! Wir waren baff. Da reisten wir in ein verträumtes 3600-Seelen-Dorf in Süddeutschland, stiegen nach langer Fahrt aus dem Auto und die Vermieterin unserer Ferienwohnung empfing uns mit einem begeisterten "Sie haben ja AUCH Cochlea Implantate!" Bei ihr selbst hing nichts am Ohr - woher kannte sie sich aus? Wir erfuhren: Ihr Vater (83 Jahre alt) ist selbst CI-Träger. Und nicht nur das: Er lebt im selben Haus, in dem wir unsere Ferienwohnung gebucht hatten, genau eine Etage tiefer. Unverhofft kommt oft! 😉

Von so viel Zufall freudig überrumpelt, tauschten wir mit unserer Vermieterin sofort erste Basis-Erfahrungen in Sachen CI aus. Sie berichtete, dass ihr Vater - Egon Brixel - in Freiburg implantiert wurde und mit dem neuen Hören gut zurechtkam. Im Gegensatz zu uns hatte er nur ein CI. Die andere Seite war weiter mit Hörgerät versorgt, inzwischen allerdings ziemlich schlappohrig.

Im Laufe unserer Urlaubswoche lernten wir Vater Brixel auch persönlich kennen. Er freute sich sichtlich, uns als "lebende Beispiele" für bilaterale Cochlea Implantate zu sehen. Tatsächlich hatte er auch mal über ein 2. CI nachgedacht, traute sich aber nicht so recht, sein Glück erneut herauszufordern. Schließlich könne man nie sicher sein, ob wieder alles glatt geht. Objektiv gesehen hatte er gute Voraussetzungen: Herr Brixel war fit und sein resthöriges Ohr konnte sich nur verbessern. Michael sprach ihm Mut zu und war als Selbsthilfeverbandsvorsitzender voll in seinem Element. 😉

Am Abreisetag trafen wir unsere Vermieterin wieder. Sie erzählte, dass ihr Vater jetzt ernsthaft über das zweite CI nachdachte. Es schien, dass der Zufall, der uns zusammengeführt hatte, nun eine mehr als glückliche Fügung war.

Nur einen Tag später erhielt Michael eine WhatsApp: Herr Brixel will sich noch in diesem Jahr implantieren lassen.

Wir wünschen von Herzen alles Gute für BEIDE Ohren und hoffen darauf, auch weiter voneinander zu hören -gern in STEREO! 🙂

Elke Schwaninger
August 2023 

Wahlprüfsteine des CIV HRM e.V. zur Hessenwahl 2023

Hessischer-Landtag Fotoquelle: ©Hermann-Heibel

Liebe Mitglieder, liebe Freundinnen und Freunde des CIV HRM e.V.!

Im Oktober 2023 findet die Wahl zum hessischen Landtag statt und wie bereits in der CInderella angekündigt, haben wir uns als Selbsthilfeverband Gedanken gemacht, was uns bei dieser Wahl besonders wichtig ist. Adriane Schmitt, SHG-Leiterin im CIV HRM und pensionierte Schulleiterin hat dem Thema „Bildung und Erziehung in der Schule" einen besonderen Rahmen gegeben, aber auch die anderen Themen, die Adriane für uns formuliert hat, können sich sehen lassen.

Herzlichen Dank Adriane Schmitt für Dein tolles Engagement in dieser Sache! Wir werden hier auch berichten, wenn die Antworten der politischen Parteien eingehen. Das Schreiben ging jeweils an Sprecher*innen für Behinderten-, Gesundheits-, Bildungs- und Sozialpolitik der Parteien, sowie die Fraktionen im hessischen Landtag.

Michael Schwaninger

Vorsitzender

Anbei das Anschreiben und die ausführlichen Wahlprüfsteine zum Nachlesen:


Sehr geehrte Damen und Herren,

Der Cochlear Implant Verband Hessen - Rhein-Main e. V. (CIV HRM e. V.) ist ein regionaler Selbsthilfe-Verband in der Deutschen Cochlea Implantat Gesellschaft e. V. (DCIG). Wir vertreten ehrenamtlich die Interessen von schwerhörigen und ertaubten Menschen in der Region. Ca. 1.000.000 Menschen in Hessen sind in unterschiedlichem Ausmaß von Schwerhörigkeit betroffen.

In regionalen Selbsthilfegruppen unterstützen wir schwerhörige und ertaubte Menschen auf ihrem Weg zum besseren Hören durch aktuelle Informationen, Beratung und Austausch von persönlichen Erfahrungen. Wir setzen uns für eine optimale Versorgung mit Hörtechnik und eine gleichberechtigte Teilhabe am gesellschaftlichen, beruflichen, kulturellen und politischen Leben ein. Barrierefreiheit und Inklusion sind für uns Voraussetzungen für gelingende Selbstbestimmung, Gleichberechtigung und Partizipation.

Im Anhang finden Sie eine Reihe von Fragen zu Themenkomplexen der Behinderten-, Gesundheits-, Bildungs- und Sozialpolitik, die für selbstbetroffene hörbehinderte Menschen einen Unterschied in der Wahlentscheidung haben werden, insofern freuen wir uns auf Ihre Antworten. Aus Gründen der Transparenz werden wir sowohl die Fragen als auch die Antworten auf unserer Homepage www.civhrm.de veröffentlichen.

Michael Schwaninger

Vorsitzender

Cochlear Implant Verband Hessen – Rhein-Main e.V. 

Wie kam das Cochlea Implantat in die ARD-Erfolgsserie "In aller Freundschaft"?

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Elke Schwaninger interessierte sich für die Entstehungsgeschichte der aktuellen Folge (04.07.2023) und sprach mit Ulrike Barlow, die als Autorin am Drehbuch beteiligt ist. Hier ihr Interview:

ELKE SCHWANINGER: Liebe Frau Barlow, danke, dass Sie uns ermöglichen, hinter die Kulissen zu schauen.

Was hat Sie inspiriert, eine Geschichte zum Cochlea Implantat (CI) zu schreiben?

ULRIKE BARLOW: Die Geschichten, die bei "In aller Freundschaft" erzählt werden, entstehen immer in Teamarbeit.

Zwei Mal im Jahr treffen sich alle Autor*innen und diskutieren über gesellschaftsrelevante Themen, die in die Serie einfließen könnten. Dabei geht es sowohl um medizinische als auch persönliche Entwicklungen: Wie gehen Menschen mit ihrer Krankheit oder Behinderung um? Welche Emotionen durchleben sie? Und was liegt dahinter: Der Wunsch nach Optimierung oder nach Akzeptanz? Warum will man sowas - oder nicht? Es geht um Haltung. Mit diesem Grundgedanken wachsen unsere Erzählstränge im Team.

Dass die Geschichte zum Cochlea Implantat bei mir gelandet ist, war Zufall.

ELKE SCHWANINGER: Wo haben Sie sich über die medizinischen Hintergründe zum Cochlea Implantat informiert?

ULRIKE BARLOW: Ich habe eine Mediziningenieurin kennengelernt, die am Thema arbeitet.

Bei meiner Recherche zur "CI-Folge" stellte sich dann heraus, dass ein Ortsverein des Deutschen Schwerhörigenbunds (DSB) in meiner Nachbarschaft liegt. Eine Beraterin des DSB - selbst Hörgeräteträgerin- hat mir dann umfassend alle Fragen rund um Hörverlust und CI beantwortet. Außerdem haben wir im Team auch ärztliche Fachberater*innen, die uns zu medizinischen Aspekten beraten.

ELKE SCHWANINGER: Wie haben Sie speziell für die Rolle des schwerhörigen "Joshua Keller" recherchiert?

ULRIKE BARLOW: Auch hier hat mich die Beraterin des DSB mit ihrer fachlichen und persönlichen Erfahrung unterstützt. Sie hat zum Beispiel auf die Bedeutung des Mundbilds ("Lippenlesen") hingewiesen. "Joshua" trägt zunächst Hörgeräte, kann damit aber nicht mehr ausreichend verstehen. Wir machen das in der Serie auch akustisch über den Ton erlebbar und simulieren, wie gedämpft Sprache für ihn klingt. Ich habe mir vorab auch Videos zum Umgang mit Hörverlust angesehen.

ELKE SCHWANINGER: Was bedeutet HÖREN für Sie?

ULRIKE BARLOW: Sehr viel - ich stamme aus einer Musikerfamilie. Außerdem bin ich seit meiner Kindheit sehbeeinträchtigt . Da gewinnt das Hören natürlich persönlich immens an Bedeutung.

ELKE SCHWANINGER: Liebe Frau Barlow, ich danke Ihnen herzlich für das Gespräch. Ihr offenes Ohr für die Selbsthilfe hat uns sehr gefreut!

#taubundtrotzdemhoeren. #ci #civhrm

#inallerfreundschaft #hoeraufmich #cochleaimplantat 

Bericht zur Führung durch den alten botanischen Garten in Frankfurt am Main

Bericht zur Führung durch den alten botanischen Garten in Frankfurt am Main

Wir trafen uns vor der Führung im Cafe' Siesmayer, wo wir Christine Kaiser (Schwiegertochter von Wolfgang Kaiser) und ihren Ehemann herzlich begrüßten.

Frau Kaiser ist gelernte Gärtnerin mit einem abgeschlossenen Gartenbaustudium. Sie hatte vor ihrem Studium im botanischen Garten gearbeitet.

Der alte botanische Garten ist seit einiger Zeit dem Palmengarten zugeschlagen worden, da die Uni Frankfurt am Riedberg einen neuen, sehr modernen Betrieb aufgebaut hat. Dort ist die Atmosphäre clean, steril und alles computergesteuert, anders als der alte, wunderschöne Garten mit vielen verschiedenen Blumen, Pflanzen und Bäume, dazu sehr gut gepflegt!

Es gibt noch zwei alte, denkmalgeschützte Gebäude, die einer neuen Nutzung zugeführt werden sollen.

Zur Geschichte: 1763 Gründung einer Stiftung Senckenberg als Unterstützung der medizinischen Wissenschaft. Befand sich zunächst in der Nähe des Eschenheimer Turms, unter der Leitung von Ärzten und einem gelernten Gärtner.

1867 Erstmalige Leitung durch einen Botaniker, dadurch gab es immer mehr Pflanzen. Durch zunehmende Enge und Luftverschmutzung, die den Pflanzen zusetzte, wurde der Garten an den östlichen Teil des Palmengartens verlegt.

1930 Planung des 3. Gartens in der Siesmayerstraße. 2012 hatte die Stadt Frankfurt die Trägerschaft des botanischen Gartens vom Land Hessen übernommen.

Zu den Pflanzen: Im Teich finden sich ausschließlich einheimische Arten wie weiße Seerosen, die Teichmitte ist an der tiefsten Stelle 1,5 m tief. Es gibt viele Frösche, Libellen, Wasserläufer und leider auch Nilgänse, die z.Zt. aggressiv sind, da sie Junge haben!

Links vom Teich ist die Flora Mitteleuropas. Rechts vom Teich Pflanzen der restlichen Welt ( Asiatische Länder, Nordamerika, usw.)

Mitteleuropa würde ohne den Eingriff des Menschen vollständig aus Buchen - Mischwald bestehen, bis auf Moore, Bergregionen und Flusstäler. Die ältesten Bäume sind max. 70 Jahre alt!

Am Basaltbach gibt es viele bedrohte Arten, rote Schilder weisen darauf hin. Durch die Renaturierung von Bächen werden Fehler der Vergangenheit durch Begradigungen, Kanalisierungsarbeiten usw. versucht, wieder gut zu machen.

Wir sehen eine Sandsteppe, sie ist landwirtschaftlich eher uninteressant, bis auf den Spargel, das weiße Gold! Er benötigt sandige, nährstoffarme Böden in warmen Lagen, rund um Darmstadt und in der Mainebene zu finden. Ansonsten wachsen hier Pflanzen, die in Zukunft auch für unsere Gärten immer attraktiver wegen des Klimawandels werden!

Bei der Kalkmagerwiese sehen wir die ursprüngliche Landschaft, die vor dem Bau des Gartens vorherrschte. Sie bietet unzähligen Tierarten, Wildbienen, Schmetterlingen und Igeln Nahrung und Lebensraum. Sie wird nie gewässert und nur 2x jährlich gemäht.

Im mitteleuropäischen Teil des Gartens dominieren mediterrane Pflanzen, ostasiatische Pflanzen und Pflanzen aus Nordamerika. Der Taschentuchbaum kommt aus China.

Es gibt auch ein Kübelpflanzenquartier. Überwinterungsflächen sind die alten Gewächshäuser und eine Schattenhalle.

Arzneipflanzen gibt es im Hochbeetbereich: Zum Anhören gibt es hier kostenlose Audioprogramme. Auch ist dieser Bereich barrierefrei angelegt wie der gesamte Garten, bis auf das Alpinum, wo die Wege zu schmal sind.

Am Ende der sehr interessanten Führung bedankten wir uns bei Christine Kaiser ganz herzlich mit einem Blumenstrauß, da sie kein Honorar verlangte!

Ingrid Kratz