Inklusives Chorprojekt
Bereits im Januar 2021 begannen der Soziologe Dr. Sascha Roder und ich, Leiterin der CI-SHG-Frankfurt im CIV HRM e.V., das inklusive Chorprojekt zu organisieren, welches diesmal Guthörende und Menschen mit Hörverlust zusammenbringen sollte.
Nachdem mir die finanzielle Projektförderung von der Gesundheitskasse AOK-Hessen und dem CIV HRM e.V. zugesagt wurde, konnte ich mich erneut auf die Unterstützung des Gesangspädagogen und Stimmbildners Johannes Wilhelmi und des Soziologen Dr. Sascha Roder verlassen.
Sie organisierten auch wieder professionelle musikalische Unterstützung von vier Streicherinnen aus dem Frankfurter Opernorchester und einen Pianisten aus Gießen. Elf Sängerinnen und Sänger probten an vier Wochenenden Lieder von" Unheilig" und "Rammstein". Auch ein Duett "Ohne dich" wurde von Ingrid Kratz und Dr. Sascha Roder einstudiert.
Am 02. Oktober 2021 um 18.30 Uhr konnten wir dann im Gemeindehaus der evangelischen Kirchengemeinde in Niederursel zusammen mit den professionellen Musikern und einer Lichtinstallation von Technikern der Oper Frankfurt unserer Konzertaufführung einen passenden Rahmen geben.
Mehr als 70 Personen lauschten unserem Konzert, bei dem auch Dr. Sascha Roder solistisch auftrat.
Alle waren begeistert - Sängerinnen, Sänger, Zuhörer, Musiker und Dirigent!
Ingrid Kratz
Klangvoll zur „Großen Freiheit"
Ende August ging es endlich los mit dem Singen für CI-Träger und andere Hörbehinderte. Vier Termine zum Proben und auch zum Abschluss eine kleine Aufführung waren schon vorab festgelegt.
Vor der Kennenlernrunde, als alle sich vorstellten und jeder von seinem Hörstatus und Sing-Erfahrungen erzählte, ahnte ich schon, dass ich die Einzige bin, die noch nicht vorher gesungen hatte. Ohje!Mit dem Lied „Bruder Jakob" sah ich zum ersten Mal einen Dirigenten, der uns beim Singen visuell zeigte, wann wir lauter, leiser, höher und auch tiefer singen können. Oder einfach Stille.
Eine echte Hilfe, denn ich kann weder Noten lesen noch verschiedene Töne unterscheiden. Zu Hause lernte jeder für sich die Texte von vier Liedern, soweit dies zeitlich möglich war. Auch „YouTube" war dabei sehr hilfreich.
An vier Nachmittagen übten wir in zwei Gruppen in Begleitung von Klavier und nach der zweiten Probe kamen vier Streicherinnen (zwei Violinen, Bratsche und Cello) und ein Pianist zu uns.
Das war nochmal ein anderes Hörgefühl als vorher, nur mit Klavier und unsere Stimmen. Es war auch sehr schön anzusehen, wie die Musiker auf ihren Instrumenten spielten.
An einem anderen Nachmittag der Workshops in diesem Projekt, stellten uns die Musiker ihre Instrumente vor, die einzelnen Teile wurden erklärt und auch einzeln vorgespielt.
Es ist schon erstaunlich, wie unterschiedlich sich die Streichinstrumente anhörten. Die Violine kann sehr laut sein und die Bratsche schön voll und vor allem das Cello kann sehr hohe und auch sehr tiefe Töne bringen.
Zum Schluss des Musik-Workshops erlebten wir ein kleines Lauschspiel der Streicherinnen, die sich im Raum mit ihren Instrumenten musizierend bewegten.
Einige konnten die einzelnen Streicher aus verschiedenen Richtungen heraushören, doch ich habe sie nur „mono" wahrgenommen. Vielleicht lerne ich das auch noch!
Dann kam der große Tag!
Wir sangen vor dem Publikum, festlich gekleidet und natürlich mit Lampenfieber. Das war schon ein Erlebnis und das Publikum war auch begeistert.
Ein großes Dankeschön an Ingrid Kratz, Sascha Röder und Johannes Wilhelmi!
Ich hoffe sehr auf weitere Musikprojekte, an denen ich sehr gerne wieder teilnehmen möchte!
Eure C. Haedenkamp
Bilder: DPD, Karin Herweg
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