Am Wochenende vom 11. bis zum 13. April verbrachten 14 Menschen eine erfahrungsreiche gemeinsame Zeit in der Jugendherberge Kloster Höchst im Odenwald, um sich über das Thema "Bedürfnisse und Anforderungen" in Bezug zur Schwerhörigkeit auseinanderzusetzen. Der Workshop wurde von Peter Dieler geleitet und verfolgte das Ziel den Teilnehmenden bewusst zu machen, wie sie ihren Anforderungen gerecht werden können, ohne dabei ihre eigenen Bedürfnisse aus dem Auge zu verlieren.
Die Gruppe wurde begrüßt durch Isabell Stark, die anschließend das Wort an Peter Dieler weitergab. Das Wochenende begann mit einem gemeinsamen Kennenlernen der anderen Art. Alle Teilnehmenden durften sich Gedanken über die Geschichte ihres Namens machen und diese anschließend der Gruppe vorstellen. Hierbei wurden interessante Fakten und Ideen ausgepackt, die schon erste Gemeinsamkeiten untereinander oder auch Meinungen offenbarten. Daraus entstand eine spannende Austauschrunde, die bereits erste Gesprächsthemen fürs Abendessen anbot. Am Abend setzten sich dann noch einige in eine gemütliche Runde und es wurde sich über die unterschiedlichsten Themen ausgetauscht, welche auch Anregungen für den Workshop mit sich brachten.
Im Laufe des Wochenendes beschäftigten sich die Teilnehmenden mit einigen Austauschrunden zu den verschiedensten Themen rund um die Schwerhörigkeit und die damit einhergehenden Bedürfnisse. Zunächst wurden in kleineren Gruppen Plakate gebastelt, auf denen dargestellt wurde, wie Schwerhörige ihren Alltag erleben und welche "Spannungsfelder" dabei entstehen. Hier gab es viele geteilte Ansichten und auch einige verschiedene Wahrnehmungen, welche für vielschichtige Gespräche sorgten. Es wurden Geschichten und Ideen geteilt, und Strategien gesucht, wie man sich seinen Alltag mit der Schwerhörigkeit angenehmer gestalten kann. Außerdem gab es genügend Möglichkeiten, auch eigene Themen und Wünsche einzubringen, um den Workshop mitgestalten zu können. Zwischendurch gab es immer mal wieder Pausen, die als Hör-Pausen oder auch für Einzelgespräche genutzt wurden, um den Kontakt unter den Teilnehmenden zu stärken. Vor allem war es wichtig, dass alle die Möglichkeit hatten, den Bedürfnissen, die man hat, gerecht zu werden und zu verstehen, was man braucht, um auch im regulären Alltag den Anforderungen gerecht zu werden, ohne sich dabei selbst zu vernachlässigen. Aus den ganzen, teilweise tiefgründigen, Gesprächen gab es unter den Teilnehmenden auch "Aha-Momente", welche auch emotionale Reaktionen bewirkten.
Der Workshop öffnete den Teilnehmenden neue Sichtweisen und Umgangsweisen für einen Alltag mit Schwerhörigkeit. Insbesondere dazu beigetragen hat die Offenheit und das entgegengebrachte Vertrauen innerhalb der Gruppe, was zu großartigen Diskussionen, Konflikten und lösbaren Problemen führte. Gemeinsam wurde festgestellt, dass der Kontakt zu anderen Betroffenen eine wertvolle Möglichkeit ist, einfach mal loszuwerden, wie es einem mit der Schwerhörigkeit und den dazugehörigen Einschränkungen im Alltag geht, ohne sich dabei verurteilt zu fühlen. Das Wochenende war also ein Angebot für einen 'Safe Space', der dankend angenommen wurde. Hierzu gehörten auch Momente, in denen gemeinsam gelacht, geweint und Umarmungen geteilt wurden.
Während des Workshops entstanden viele neue Eindrücke, die die interessierten Teilnehmenden noch lange nachhaltig und intensiv zum Denken gebracht haben. Zum Ende waren sich alle Teilnehmenden einig, dass es Bedarf für weiteren Austausch gibt und, dass die Inhalte des Workshops noch lange nachwirken werden.
Foto Credits: Alexis Seán
Hannah Egenolf
April 2025
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