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Aktive in der CI-Selbsthilfe lernen miteinander

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- Ein Seminarwochenende des Cochlear Implant Verbandes Hessen-Rhein-Main e. V. -

Unser diesjähriges Seminar für SHG-Leiter:innen und Aktive in der CI-Selbsthilfe fand vom 15. bis zum 19. September 2023 in der Jugendherberge Tholey/Saarland statt.

Das Seminarwochenende wurde von Supervisorin und Systemischer Therapeutin Vera Starke aus Berlin geleitet. Sieben ehrenamtlich Aktive und die Seminarleiterin reisten ins Saarland und verbachten auf Einladung des CIV HRM ein arbeitsreiches, lehrreiches und stärkendes Wochenende miteinander.

Die Veranstaltung stand unter der Überschrift „In der SHG kommunizieren – gut auf eigene Kräfte achten! Wir zusammen! Ich mit mir und mit anderen!" Das Seminarprogramm sollte die Reflexion der eigenen Werte und Beweggründe für das Engagement in der Selbsthilfe ermöglichen und Kommunikationssituationen in den Selbsthilfegruppen beleuchten. Zudem sollte es die Beschäftigung mit individuellen Veränderungswünschen, Zielen und Ressourcen für neues Handeln ermöglichen.

1. Tag
Am Freitagnachmittag startete das Seminarwochenende mit Kaffee und Kuchen. Nach Kennenlernrunde und Überblick über das Programm stellten alle einen mitgebrachten, persönlich bedeutsamen Gegenstand vor. Dabei wurden eigene Prägungen und Vorlieben reflektiert und mitgeteilt. Es war ein Kennenlernen, das „Ankommen" aus dem Alltag ermöglichte und zudem Spaß machte.

Weiter ging es mit einer Sammlung von Themen und Situationen für die Supervision am nächsten Tag und mit der Klärung erster Anliegen, welche die Teilnehmenden aktuell beschäftigten. Durch die unterschiedlichen Perspektiven und Erfahrungen in der Gruppe sowie die kompetente Leitung der Referentin entstand ein fruchtbarer, bereichernder Austausch, den wir nach dem Abendessen in gemütlicher Atmosphäre fortsetzten. 

2. Tag
Am Samstag konnten wir mit Hilfe des bildhaften Reflexionstools "Zirkusarena" überlegen, wie wir uns derzeit in unserer Selbsthilfetätigkeit verortet sehen. Sehen wir uns „in Balance", „auf wackeligen Beinen", „brennen wir für etwas" oder sind wir auf Kletterpartie"? Wie begründen wir das? Ist das wunschgemäß oder möchten wir es anders? - Dies waren Fragen, die uns beschäftigten. Anschließend führte die Supervison der bereits eigebrachten Themen und Anliegen zu einer hilfreichen Sammlung von Lösungsideen, praktischen Tipps und weiterführenden Informationen aus der Gruppe.

Vor der Mittagspause erforschten wir gesellschaftliche und eigene Werte sowie ihre Bedeutung für unsere Ziele und unser Handeln in der Selbsthilfe und im persönlichen Kontext. Der „Baum der Erinnerung" rundete den Vormittag ab. Sowohl Bedingungen für unseren ehrenamtlichen Einsatz, als auch Früchte und Wurzeln, die eine erfolgreiche Arbeit begünstigen, fanden am Baum ihren Platz. Auch hier führten wieder die unterschiedlichen Erfahrungen und Blickwinkel zu erweiterten persönlichen Einsichten. 

Am Nachmittag ging es um die Einführung in das ressourcenorientierte Selbstmanagement mit den Tools des „Zürcher Ressourcen Modell" (ZRM) nach Maja Storch und Frank Krause. Diesen Workshop leitete Adriane Schmitt - teilnehmende SHG- Leiterin, Referentin und systemischer Coach. Das Selbstmanagement-Training nach ZRM will dabei unterstützen, sich über aktuelle Lebensthemen klar zu werden, Ziele zu entwickeln und eigene Ressourcen für zielrealisierendes Handeln zu aktivieren.

Im Einführungs-Workshop konnten die Teilnehmenden mit Hilfe des Unbewussten eigene zentrale Bedürfnisse fokussieren und diese vom Wunsch zu einem Haltungsziel weiterentwickeln, das als starkes Motto in eigener Sache praktisches Handeln fördert. Als Zugang wurden schönes Bildmaterial und eine Prise Humor genutzt. Eigene Körpersignale als „somatische Marker" und kraftvolle Bewegungen als Verkörperung der Herzenswünsche waren Elemente, die im Workshop erprobt wurden. Dabei wirkte die Gruppe durch die Methode des Ideenkorbs ergänzend und bereichernd. Schließlich wurde das identifizierte Ziel als zugkräftiges Motto in eigener Sache umformuliert. Motto, Bild und ein passender Körperausdruck konnten für die eigenen Veränderungsvorhaben mit nach Hause genommen werden.

Den Abend verbrachten wir mit einer kreativ-kommunikativen Mal-Aktivität, bei der sich die Teilnehmenden den anderen mit „Wahrheit oder Lüge" vorstellten. Ziel war hier, wie auch bei den anderen Bewegungsspielen oder Meditationen während des Seminars, ganz im derzeitigen Moment zu bleiben und sich nochmal von einer anderen Seite kennenzulernen. 

3. Tag
Am Sonntagvormittag öffnete Vera Starke den Kommunikations-Handwerkskoffer mit Modellen und dem Praxistransfer. Dabei beschäftigten wir uns mit unterschiedlichen Aspekten gelingender Kommunikation.

Das Senden und Empfangen von Botschaften erfolgt nach Kommunikationswissenschaftler Friedemann Schulz von Thun immer auf vier Ebenen. Weil der Sender sich auf vier Ebenen äußert - auch wenn ihm dies nicht bewusst ist - und der Empfänger diese Äußerung auf vier verschiedene Arten hören und interpretieren kann, geht Kommunikation bisweilen mit Missverständnissen einher. Mit dem „Vier- Ohren-Modell" lassen sich Störungen in der Kommunikation verstehen und klären. Bewusstere Kommunikation wird mit diesem Wissen möglich. Dies wurde an hilfreichen Fallbeispielen besonders deutlich.

Vor dem Abschluss des Seminars reflektierten wir über dieses Wochenende.
Wie kam ich hier an? Was nehme ich mit? Was hat mich berührt? Was habe ich gelernt? ...

Mit einem Präsent dankten wir Vera Starke ganz herzlich für ihre Seminarleitung, Supervision und Moderation. Wir freuen uns auf ein nächstes Seminar mit ihr!

Gestärkt - sowohl als Gemeinschaft als auch individuell - verabschiedeten wir uns voneinander. Ein herzliches Dankeschön an alle Beteiligten! 

Adriane Schmitt
CI-Treff Hessische Bergstraße 

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